Fachkräftemangel vs. Arbeitsorganisation

Die verborgenen Mitarbeiterressourcen

„… wir brauchen mehr Personal…“,  „… wir bekommen kein geeignetes Personal“  oder  „…der Markt ist leergefegt…“ sind Klagen, die ich in vielen Unternehmen regelmäßig zu hören bekomme.

Nach einer Umfrage des Münchner IFO Instituts spüren 87% der 1700 befragten Unternehmen die negativen Auswirkungen des Personalproblems, viele sehen darin sogar eine Gefahr für Ihre Wettbewerbsfähigkeit.

Wie tritt Ihr Unternehmen diesem Problem entgegen?

Wie werden die verfügbaren Zeitressourcen der vorhandenen Fachkräfte, nennen wir sie Wertschöpfer, in Ihrem Unternehmen genutzt?  Werden diese  knappen Ressourcen gezielt eingesetzt?

Potenzial 1: Effiziente Arbeitsorganisation

Wie effizient ist Arbeit in Ihrem Unternehmen organisiert?

Roland Sch., Produktionsmeister in einem mittelständischen Unternehmen der Kunststoffindustrie, beschäftigt sich täglich bis teilweise über 60 % seiner Arbeitszeit mit „Feuerwehrarbeiten“ : Suche nach fehlenden Informationen, Suche nach Material und Werkzeug, Kümmern um immer wiederkehrende Probleme und Fehler, Kümmern um (oft vermeidbare) Störungen an den Maschinen und Anlagen, Rückfragen, Reklamationen, Doppelarbeiten, ergebnisoffene Besprechungen, etc..

Diese Zeit steht Ihm nicht zur Verfügung um wirklich wertschöpfende Arbeit zu leisten und Wertschöpfung zu erwirtschaften! Die verschwendete Arbeitszeit basiert oftmals auf fehlender Transparenz und fehlenden Standards im Arbeitsumfeld, fehlender und unklarer Kommunikation zwischen Mitarbeitern und Führungskräften und letztlich auf ineffizienten Abläufen und unabgestimmten Schnittstellen.

Steht durch diese Verschwendung auch in Ihrem Unternehmen neben jeder Arbeitskraft eine halbe „unsichtbare“ Arbeitskraft?

Durch verbesserte Prozess- und Arbeitsstrukturen, die u. a. auf den 5S Prinzipien basieren, gelingt es in relativ kurzer Zeit Verschwendung von Arbeitszeit aufzudecken und diese deutlich zu reduzieren. Der richtige und nachhaltig angelegte Einsatz der 5S Methode ermöglicht es nahezu störungsfreie, klare und stabile Arbeitsabläufe zu schaffen. Verschwendung und Prozessverluste können auf ein Mindestmaß reduziert werden. Die wertschöpfenden Tätigkeiten rücken in den Fokus.

Die Vereinfachung, Visualisierung und Standardisierung der Arbeitsprozesse ermöglicht es die ungenutzten und „verborgenen“ Zeitressourcen und Kapazitäten der Wertschöpfer zu mobilisieren.

Führen sie in einem zunächst eingegrenzten Arbeits-bzw. Produktionsbereich, mit einem kleinen Mitarbeiterteam einen gut vorbereiteten (!) und fundierten 5S Workshop durch. Identifizieren und eliminieren sie dabei Verschwendung und gestalten sie in wenigen Tagen die Basis für zeiteffiziente und wertschöpfende Arbeitsprozesse sowie eine bessere Zusammenarbeit.

Die dabei gewonnenen Erfahrungen und Routinen sind die Basis zur konsequenten Übertragung und Weiterentwicklung des 5S Konzeptes in alle Bereiche ihres Unternehmens. Dabei kann man die Rahmenbedingungen so gestalten, dass dabei ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) entsteht, durch den die Prozessergebnisse und die Produktivität immer weiter verbessert werden.

Potenzial 2Strukturierte Kommunikation

Wie wirksam wird in Ihrem Unternehmen kommuniziert?

„… ist in einer Besprechung…“ wie oft hören wird diesen Satz wenn wir einen Abteilungsleiter, Meister oder einen Schichtleiter erreichen möchten? Besprechungen im Dauermodus.

Viele der Fach- und Führungskräfte verbringen leider zu viel Arbeitszeit in (oft unproduktiven und unstrukturierten) Besprechungen. Auch diese Zeit steht wiederum nicht zur Verfügung um Wertschöpfung zu erwirtschaften.

Investieren Sie keine Zeit in unproduktiven Besprechungen. Besprechungen die oft ohne Agenda, mit vielen unnötigen Beteiligten und oft ohne eindeutige Entscheidungen geführt werden. Machen Sie aus Ihren Fach- und Führungskräften Wertschöpfer.

Shopfloor Management (SFM) ist ein Führungsinstrument um zwischen der Werker-, Meister und Führungsebene sowie den angrenzenden Bereichen zielgenau und höchsteffizient zu kommunizieren. Hierbei wird das Tagesgeschäft aktiv gesteuert.

In kurzzyklischen Abständen erfolgt  in einem festen Personenkreis, einem definierten Zeitfenster an einem festgelegt Ort (Produktion), nach klaren Regeln eine strukturierte Kommunikation mit allen beteiligten Bereichen statt. Hierbei werden aktuelle Tageskennzahlen und aufgetretene Probleme kurz besprochen, der Status zu laufenden Aktionen wird abgeglichen. Abweichungen werden unmittelbar erkannt, es wird somit zeitnah agiert und  ggf. können Maßnahmen sofort angestoßen werden.

Kennzahlen, Abweichungen (IST / SOLL– Zustand), Probleme und Status der Maßnahmen werden an einer Shopfloor – Tafel  visualisiert. Somit haben wir höchste Transparenz über den aktuellen Zustand der Produktion und der zu steuernden Ressourcen.

Die entscheidenden Führungskräfte sind bei der Regelkommunikation am shopfloor mit anwesend und dadurch können einzuleitende Maßnahmen schon vor Ort zügig entschieden werden.

Mit Shopfloor Management gestalten Sie ein Kommunikations- und Steuerungsinstrument, das Ihre Produktivität, Transparenz und Flexibilität deutlich steigert. Zumal durch dieses Kommunikationsprinzip viele (unnötige)  Besprechungen wegfallen und dadurch Zeitpotenziale freiwerden zur Wertschöpfung.

Potenzial 3 : Systematische Problemlösung

Wie nachhaltig werden in ihrem Unternehmen Probleme gelöst?

„…wir beschäftigen uns immer wieder mit den gleichen Problemen…“ sagte mir kürzlich ein langjähriger Produktionsmitarbeiter eines Unternehmens.

Das kurzfristige „Abstellen“ von wiederkehrenden Problemen und Fehlern  beschäftigt Führungskräfte und Fachkräfte gleichermaßen und bindet deren Arbeitszeit enorm. Wenn Probleme nur „adhoc“ und teilweise „aus dem Bauch heraus“ angegangen werden, kann man davon ausgehen, dass diese nicht nachhaltig gelöst sind und uns ständig begleiten.

Das Kümmern um ständig wiederkehrende Probleme und um auftretende Fehler ist ein weiterer Zeitfresser der die Wertschöpfer am Arbeiten hindert.

Systematische Problemlösung dient dazu, Probleme und Fehler nachhaltig abzustellen und zu vermeiden, dass diese wieder auftreten. Durch die Anwendung einfacher und standardisierter Methoden (A3 Blatt, 5M, 5W, pdca) wird eine Vorgehensweise angewendet, Probleme und deren Ursachen systematisch zu analysieren und dauerhaft abzustellen.

Das Ziel ist es, einen strukturierten Problemlösungsprozess einzuführen und zu verankern. Zunächst sollten die Mitarbeiter in der Anwendung der Problemlösungsmethoden und der Ursachenanalyse geschult werden.

Der Erfolg liegt darin, zunächst in einem definierten Bereich zu starten und die Problemlösungsmechanismen zu üben (Am Anfang ist weniger mehr). So lernen die Führungskräfte und Mitarbeiter systematisch, anhand von praktischen Problemen aus dem eigenen Umfeld, die Probleme zu priorisieren, Ursachen zu erkennen und zu analysieren, Lösungen zu entwickeln und Fehlerursachen dauerhaft abzustellen

Erst dann sollte das Thema auch in den anderen Bereichen eingeführt werden.

Potenzial 4 : Wertschöpfung durch Wertschätzung

Wird Wertschätzung überschätzt?

Eine weitere wichtige Aufgabe dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken ist es, die Wertschöpfer im eigenen Unternehmen zu halten und Abwanderung evtl. zum Wettbewerber zu vermeiden.

Wenn langjährige und engagierte Mitarbeiter kündigen, verliert das Unternehmen nicht nur „Mit”-Arbeiter, sondern in der Regel verliert es auch Wissen: Spezialwissen über Technologien und Produkte, über Prozesse und spezielle interne Abläufe, über Kunden und Wettbewerber, etc..

Geht Mitarbeiterbindung nur über mehr Geld? Geld ist sicherlich ein wichtiges Kriterium für jedermann. Gute Arbeit will gut bezahlt sein. Keine Frage. Aber ist Geld das Wichtigste?

Wie sieht es mit den sogenannten „weichen“ Faktoren aus?

Wird meine Arbeit wertgeschätzt? Interessiert sich mein Vorgesetzter für mich und das was ich tue? Bekomme ich eine Rückmeldung zu meiner Arbeit? Gehen Führungskräfte respektvoll mit ihren Mitarbeitern um? Wie ist der Umgangston untereinander (vom Management bis zur Reinemachefrau)?  Schnell sieht man wie ein Unternehmen „tickt“.

Das persönliche Feedback, sei es konstruktives Lob oder auch konstruktive Kritik, ist hierbei eines der wichtigsten Stellräder zur Wertschätzung. Forschungsergebnisse zeigen, dass aktive Wertschätzung für die Angestellten der wirksamste Hebel für Motivation, Engagement und Loyalität ist

Das Thema Wertschätzung als Kriterium zur Bindung guter Mitarbeiter wird leider oft zu wenig beachtet, teilweise vernachlässigt oder zu spät erkannt. Es gibt genügend Wege die Wertschöpfer  im Unternehmen zu halten, zu motivieren und weiterzuentwickeln.

Entwickeln Sie Ihre Strategie die verborgenen Personalressourcen in Zukunft weit besser zu mobilisieren. Reduzieren Sie Ihre Prozess- und Arbeits- und Kommunikationsverluste deutlich. Ihre Mitarbeiter werden die Arbeitszeit zukünftig effektiver nutzen können und werden zu echten motivierten Wertschöpfern.

Ich unterstützte sie gezielt, aus Ihren bestehenden Ressourcen das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Mit dem wirkungsvollen Einsatz der Konzepte wie der 5S Methode, Shopfloor Management und systematischer Problemlösung können sie auch in Ihrem Unternehmen Kapazitätsreserven in Wertschöpfung umwandeln.

Für Fragen stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung. Nehmen Sie unverbindlich Kontakt zu uns auf. 06887/887921 oder info@imb-ub.de ; Ansprechpartner: Dipl. Wirtsch.-ing. Michael Endres