Durchstarten! – aus der Krise in den Erfolgsmodus

Wie führe ich mein Produktionsunternehmen zu neuer Wettbewerbsstärke?

Die Corona Krise hat viele Unternehmen vor große und neue Herausforderungen gestellt. Sicher geglaubte Werte und Planungen, vermeintlich bewährte Lieferketten und Prozesse, Umsätze und Exportanteile sind von heute auf morgen für viele Unternehmen zusammengebrochen.

Jetzt die richtigen Schlüsse zu ziehen heißt:  Zusammenarbeit, Strukturen und Prozesse neu zu denken. Gewohnte Wege zu verlassen und Neues wagen.

In guten Zeiten gehen wir meist nicht an die schlummernden Potenziale. Schnittstellen, Komplexität, Bürokratie und Komfortzonen werden in vielen Abteilungen aufgebaut anstatt diese Verschwendung konsequent zu reduzieren.

Die aktuelle Situation zeigt uns, dass Unternehmensstrukturen schnell und flexibel auf die sich ständig ändernden Rand- und Marktbedingungen anpassbar sein müssen. Die Aufgabe ist es deshalb,  sich in den Kernbereichen proaktiv aufzustellen, nach dem Motto: „nach der Krise ist vor der Krise“.

1. Schaffen Sie robuste Lieferketten

Stellen Sie Ihre Materialversorgung (auch in Krisenzeiten) sicher. Für den Erfolg eines Unternehmens kommt die Planung einer belastbaren Lieferkette große Bedeutung zu.

  • Bilden Sie Ihre wichtigsten Lieferketten zu Ihren Schlüssellieferanten und bis zu deren Lieferanten ab.
  • Führen Sie eine Risikobewertung der Lieferketten durch: Mögliche Fehlerquellen, Schnittstellen, Gefahren.
  • Welches sind die größten Risiken? – wie minimieren wir diese? – wie sehen zukünftige Notfallpläne aus?
  • Risikobewertung Ihrer Lieferanten: z.B. Gefahren durch „Single Sourcing“ .
  • Die eigene Wertschöpfungs- bzw. Fertigungstiefe („make or buy“ Entscheidungen) überprüfen.
  • Lieferantennetz überprüfen und ggf. anpassen (Zukünftige Auswahlkriterien der Lieferanten und entsprechende Bevorratungsstrategien)
  • Zusammenarbeit zwischen Lieferanten, Kunden und Ihrem Unternehmen schnittstellenarm, transparent und flexibel gestalten. Automatisierung der Beschaffungsprozesse und digitale Verknüpfung der Akteure.

Ein präventives Risikomanagement und eine hohe Transparenz der Prozesse trägt dazu bei eine Lieferkette zu gestalten, die in der Lage ist mögliche Risiken abzufedern. Diese Aktivitäten haben nicht nur das Ziel der Schadensbegrenzung und Risikominimierung sondern sich auch entscheidende Vorteile gegenüber dem Wettbewerb zu sichern.

2. Sorgen Sie für schnelle, stabile und hocheffiziente Prozesse

Prozesssicherheit und Schnelligkeit sind zukünftig neben Qualität und Preis das erfolgskritische Kriterium in den meisten Märkten. Sichern Sie sich hierbei einen Vorsprung indem Sie Ihre wichtigsten Prozesse auf den Prüfstand stellen und diese „entrümpeln“ und beschleunigen. Ziel ist es dabei nicht einzelne Funktionen oder Abteilungen zu optimieren, sondern ein Gesamtoptimum für den gesamten Prozess zu erreichen.

  • Identifizieren Sie Ihre Kernprozesse (z.B. Ihren Auftragsabwicklungsprozess vom Auftragseingang bis zur Auslieferung beim Kunden)
  • Bilden Sie dieProzesskette je Kernprozess ab und analysieren diese mit Blick auf Prozessverluste.
  • Wo liegen die Schnittstellen und der Engpass im System der jeweiligen Prozesskette?
  • Gestalten Sie die Prozesse kundenorientiert ggf. nach neuen Spielregeln
    • Reduzieren Sie die Anzahl der Schnittstellen im Prozess und grenzen Sie die Aufgaben klar ab. Sie erhöhen dadurch die Transparenz, die Prozessstabilität und Flexibilität.
    • Identifizieren Sie Verschwendungen (Wartezeiten, Liegezeiten, Rückfragen, Suchzeiten, etc.) in der Prozesskette und reduzieren Sie diese drastisch. Dann werden Sie automatisch Prozesskomplexität reduzieren, Abläufe vereinfachen und Durchlaufzeiten beschleunigen.
    • Schaffen Sie klare Verantwortungen für Mitarbeiter und Führungskräfte, beschleunigen und vereinfachen Sie gleichzeitig die innerbetriebliche Kommunikation.

Erst nach der Gestaltung optimierter und standardisierter Prozessketten sollten Sie die Digitalisierung anpacken. Nach dem Motto : Organisation vor Technik. Digitalisieren Sie keine „schlechten“ Prozesse.

3. Gestalten Sie eine flexible Produktion und steigern Sie Ihre Erträge

Die Welt der Produktion wird bestimmt von steigenden Marktanforderungen wie einer ständig  zunehmenden Variantenvielfalt, kurzfristigen Lieferterminen, hoher Termintreue sowie immer kleiner werdenden Bestellmengen (Losgrößen). Oft höre ich in der Produktion immer noch die Aussage: „Die Maschinen müssen laufen…“. Aber längst haben sich Verkäufermärkte zu Käufermärkten gewandelt. Soll heißen: Die Marktnachfrage bestimmt alle Aktivitäten.  Die Produktion sollte deshalb nicht um jeden Preis nach einer vollständigen Auslastung streben. Geld wird dann verdient, wenn wir die vorhandenen Kapazitäten so einsetzen, dass größtmöglicher Umsatz  (je Zeiteinheit) erzielt wird. Fertigung für sich genommen schafft noch keine Werte, sondern die Wertschöpfung vollzieht sich erst im Verkauf. Sobald wir Produkte auf Lager produzieren und Bestände generieren, verdienen wir (zunächst) kein Geld sondern reduzieren unsere Liquidität. Nur wer in der Lage ist flexibel zu produzieren kann Kundenanforderungen in hart umkämpften Märkten erfüllen. In vielen Unternehmen ist deshalb ein Perspektivenwechsel nötig.

  • Identifizieren Sie Ihre potenziellen Engpässe im System. Der Engpass ist das schwächste Glied im Prozess und bestimmt den Auftragsdurchsatz und damit den Umsatz (je Zeiteinheit). Deshalb muss der Engpass Taktgeber sein für alle übrigen Operationen im Produktionsprozess. Steuern Sie Ihre Produktion deshalb engpassbezogen!
  • Steigern Sie die Produktivität zunächst am Engpass Reduzieren Sie Anlagenverluste (Stillstandzeiten, Störungen, etc.) und erhöhen Sie dadurch die Anlagenverfügbarkeit.
  • Rüstvorgänge sind „Produktivitätsfresser“ –  Halbieren Sie Ihre Rüstzeiten. Dadurch steigern Sie parallel Ihre Flexibilität im Markt und reduzieren Durchlaufzeiten und Bestände.
  • Reduzieren Sie dann Verschwendung in den anderen Produktionsbereichen und Arbeitsprozessen.
  • Gestalten Sie ein wirksames System zur nachhaltigen und kontinuierlichen Verbesserung, damit Störungen und Fehler signifikant und dauerhaft reduziert und Prozesse weiter verbessert und standardisiert werden.

So machen Sie Ihr Produktionsumfeld fit für die Zukunft und schaffen eine Basis für Industrie 4.0.

4. Starten Sie Ihren Innovationsprozess

Seien Sie Ihrer Zeit voraus – machen Sie sich unabhängiger von Marktschwankungen – Generieren Sie Wachstum & Neugeschäft durch Innovation.

  • Einen internen Innovationsprozess in Gang zu bringen heißt langfristig zu denken und diesen in der Unternehmensstrategie zu verankern.
  • Bilden Sie Ihr kleines interdisziplinäres Kern –Team (z.B. Vertrieb, Produktentwicklung, Produktion)
  • Legen Sie In festen Zyklen systematische Arbeitstreffen / Workshops mit einer klaren Agenda fest:
    • Analyse: In welchen Geschäftsfeldern sind wir tätig und wie ändern sich die Randbedingungen?
    • Welche Produkte / Services um unser heutiges Geschäft eröffnen uns neue Chancen? – bestehen Möglichkeiten neue Produkte zu entwickeln, die neue Bedarfsfelder bedienen?
    • Welche Möglichkeiten der Produkt- bzw. Serviceinnovation gibt es (Chancen / Risiken)?
    • Welche Produkte sollten wir mit deutlich besseren Funktionen ausstatten (Weiterentwicklung)?
    • Vision – zukünftige Marktbedarfe – Ideengenerierung/-bewertung – Kapitalbedarf – Maßnahmen
  • Laden Sie je nach Bedarf auch ausgewählte Kunden zu diesen Treffen ein, um evtl. neue Impulse zu bekommen bzw. Bedarfe und zukünftige Ideen frühzeitig mit dem Markt abzustimmen und zu bewerten.

Erfolgreiche innovative Unternehmen sind deswegen nicht solche, die einmal einen Treffer landen, sondern Unternehmen die Innovation zu einem festen Bestandteil Ihrer Unternehmensstrategie machen. Unternehmen die sich mit die Sicherung Ihres längerfristigen Cash Flow und Ihrer Kapitalrendite auseinandersetzen.

Weg von starren Strukturen hin zu agilen und jederzeit anpassungsfähigen Prozessen heißt das Gebot der Stunde. Manche Veränderungen sind nicht immer leicht umzusetzen. Oft stoßen derartige Veränderungsprozesse auf Widerstand bei Mitarbeitern und Führungskräften. Nur eine „hautnahe“ Umsetzungsbegleitung, eine intensive, frühzeitige Einbindung der Beteiligten und eine gezielte und offene Kommunikation bündeln die Energien für ein neues Denken und Handeln.

Mit diesen Ansätzen richten Sie Ihr Unternehmen auf die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen aus, stärken Ihre Wettbewerbsfähigkeit im Markt und begeben sich auf einen langfristigen Wachstumspfad.

Bei Fragen stehe ich Ihnen gerne jederzeit unter 06887 / 887921 zur Verfügung.